Unsere Babys sind Traglinge

Unsere Babys sind Traglinge

Warum ist es sinnvoll, unsere Babys zu tragen? 

 Der evolutionäre Hintergrund, warum wir unsere Babys als Traglinge bezeichnen
Wenn unsere Babys auf die Welt kommen, tun wir ganz instinktiv das, was vor uns viele Generationen von Menschen getan haben (außer die, denen es ausgeredet wurde) – wir tragen sie. Wir tragen sie, meist den ganzen Tag, mit uns herum. Zuerst vielleicht auf dem Arm. Ins Bett oder den Wagen legen zum Schlafen ist oft ein Ding der Unmöglichkeit. Oft reden wir davon, dass sie „auf uns leben“ in der ersten Zeit. Und das trifft es genau, denn das tun sie tatsächlich. Anders als Nesthocker und Nestflüchter, sind sie Traglinge und evolutionär darauf angewiesen, von uns getragen und mitgenommen zu werden. 
 
Woher kommt dieses Bedürfnis, getragen zu werden?
 
Wieso wir von unseren Genen gesteuert werden
 
Besonders gut kann man das bei den uns am nächsten Verwandten beobachten, den Menschenaffen. Auch sie tragen ihre Jüngsten mit sich herum und stillen sie, wann immer erforderlich - am Anfang oft durchgehend. Und das liegt auch uns in den Genen. Denn hätten wir zu Nomadenzeiten unsere Kinder eine Stunde irgendwo abgelegt, so wäre das ihr sicherer Tod gewesen. Es ist also ein existentielles Bedürfnis nach Sicherheit, von dem wir hier reden. Von den Eltern getragen zu werden bedeutet Schutz, Wärme, Zugehörigkeit. Dazu sichert es jederzeit zugängliche Nahrung, Sauberkeit und Bedürfniserfüllung. Das Konzept des Babytragens ist also keine “moderne Erfindung”, sondern es ist ein tief in der menschlichen Stammesgeschichte verwurzeltes Verhalten. Wir merken das daran, dass ein eigentlich zufriedenes Kind – gewickelt, gefüttert, beschäftigt, massiert, vorgesungen, Bäuerchen gemacht – trotzdem nicht hingelegt werden möchte. Das Baby weint, obwohl sonst alle seiner Bedürfnisse befriedigt sind. Dieses Weinen ist das sogenannte Kontaktweinen. Erst, wenn unser Kind mit uns im Körperkontakt ist, beruhigt es sich und fühlt sich sicher. Das hat uns Menschen früher das Überleben gesichert. Und obwohl wir heute sicher in Wohnungen leben, ist dieses Verhalten noch immer in uns verankert. Woher soll das Babys auch wissen, dass es kaum noch Tiger gibt? Es sucht instinktiv Nähe und Geborgenheit im engen Kontakt zu seinen Eltern. 
 

Tragen fördert das Urvertrauen

 Das Schöne ist: wenn wir instinktiv auf das Kontaktweinen unseres Babys eingehen und es mit uns herum tragen, egal ob auf dem Arm oder mit Tragetuch, dann hat das einen ganz entscheidenden Effekt. Denn die Erfahrung, wenn ich weine und Nähe brauche, werde ich gehört und hochgenommen, mitgenommen und getragen, ist die Grundlage für gesunde emotionale Entwicklung.
 
Die Basis unseres Urvertrauens ins Leben  
Das Weinen unseres Säuglings mit Nähe zu beantworten, schafft eine tiefe emotionale Erfahrung von Annahme und Geborgenheit. Das wirkt sich positiv prägend auf sein ganzes Leben aus. Es schafft Urvertrauen, vermittelt Sicherheit und es entwickelt sich eine starke Bindung zu Mutter und Vater. Diese ist die entscheidende Grundlage, um später das Leben mit einem Gefühl von Sicherheit meistern zu können. Durch das Tragen erleben sich Kinder als gehalten und gesehen. Es beruhigt und aktiviert gleichzeitig die Hirnreifung. Dadurch entwickelt sich auch immer mehr die Fähigkeit, sich selbst zu spüren und zu regulieren.
Auch die nonverbale Kommunikation – was braucht mein Baby, wenn es auf diese bestimmte Art weint? – wird intensiviert und gefördert.  
 
Tragen setzt den intensiven Kontakt mit der Mutter fort, den das Baby aus der Schwangerschaft kennt.
 
Schon im Bauch hat das Baby jede Bewegung seiner Mutter gespürt. Ihre besonderen Eigenheiten - die Art zu Tanzen, zu laufen, eine Treppe hoch zu steigen, Anspannung und Entspannung - waren prägend für seine eigene Entwicklung. Dies setzt sich auch nach der Geburt fort.
Jede Bewegung mit und am Körper der Mutter entwickelt jetzt auch die Motorik und den Gleichgewichtssinn des Kindes – und zwar intensiver, als das beim Liegen in Bett oder Wagen möglich ist. Die permanente Bewegung beim Tragen ist ein Impulsgeber für die körperliche Entwicklung unserer Kinder. Der permanente Ausgleich der Bewegung der Eltern stimuliert das Gleichgewichtszentrum und trainiert gleichzeitig die Muskulatur. 
Tragen ist also ein natürlicher Teil unseres Menschseins. Es ist kein Verwöhnen, sondern das Erfüllen eines Bedürfnisses, das ein Teil unserer Entwicklung als Mensch ist. 
Das Tragen unserer Babys ist also nie ein Verwöhnen - sondern unsere Antwort auf die evolutionären Bedürfnisse unserer Babys. Es ist eines der besten Dinge, die wir für sie tun können. 
Wir helfen euch dabei! Bei uns findet ihr die Trage, die zu euch und euren Bedürfnissen passt. 
Habt ihr Fragen? Sprecht uns gern an! 
 
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